der indogermane auf dem weg nach süden (westen, osten) grillt den ganzen sommer sinnlos vor sich hin – die Indogermanin, seit alters her nicht alle Tassen im Schrank, räumt den thingplatz auf. die kleinen Indogermanen gucken blöd aus der wäsche und warten auf das fertige grillgut. sie träumen davon dem alten die eier abzuschneiden um an das grillbesteck ranzukommen…
Autor: Euroaffe
6. In seiner Totalität begriffen, ist das Spektakel zugleich das Ergebnis und die Zielsetzung der bestehenden Produktionsweise. Es ist kein Zusatz zur wirklichen Welt, kein aufgesetzter Zierat. Es ist das Herz des Irrealismus der realen Gesellschaft. In allen seinen besonderen Formen: Information oder Propaganda, Werbung oder unmittelbarer Konsum von Zerstreuungen ist das Spektakel das gegenwärtige Modell des gesellschaftlich herrschenden Lebens. Es ist die allgegenwärtige Behauptung der in der Produktion und ihrem korollären Konsum bereits getroffenen Wahl. Form und Inhalt des Spektakels sind identisch die vollständige Rechtfertigung der Bedingungen und der Ziele des bestehenden Systems. Das Spektakel ist auch die ständige Gegenwart dieser Rechtfertigung, als Beschlagnahme des hauptsächlichen Teils der außerhalb der modernen Produktion erlebten Zeit.
7. Die Trennung selbst gehört zur Einheit der Welt, zur globalen gesellschaftlichen Praxis, die sich in Realität und Bild aufgespalten hat. Die gesellschaftliche Praxis, vor die sich das autonome Spektakel stellt, ist auch die das Spektakel umfassende wirkliche Totalität. Aber die Aufspaltung dieser Totalität verstümmelt sie so sehr, daß sie das Spektakel als ihren Zweck erscheinen läßt. Die Sprache des Spektakels besteht aus Zeichen der herrschenden Produktion, die zugleich der letzte Zweck dieser Produktion sind.
(Ges.d.Spekt.)
Teil 4..Jesus..grillen..Menschenfresserei..weiss ich auch nicht..Nägel..Schlampinis..beten..Fellatio..zurückgebetet..unglaublich..Hölle..Amok als Kunst..
Prof. Lobeck raet! 133?
..Teil 3:..kürzere Handlungsketten..schlitzi schlitzi..orang utan..können kann..Therapie..Kunst zerstören..zack bumm..Altersheim..jede Menge Frauen..cooler..cul..Arsch..Ostern..Trainingsanzug..
Lärm
3. Das Spektakel stellt sich zugleich als die Gesellschaft selbst, als Teil der Gesellschaft und als Vereinigungsinstrument dar. Als Teil der Gesellschaft ist das Spektakel ausdrücklich der Bereich, der jeden Blick und jedes Bewußtsein auf sich zieht. Aufgrund dieser Tatsache, daß dieser Bereich abgetrennt ist, ist er der Ort des getäuschten Blicks und des falschen Bewußtseins; und die Vereinigung, die es bewirkt, ist nichts anderes als eine offizielle Sprache der verallgemeinerten Trennung.
(Debord, D.Ges.d.Sp., )
Teil 2..dass die..süsssaure Sosse..Amuk..Bierkrug..school shooting..Frauen..Kräutertee.. Ehrbegriff..computer..
die sich von jedem Aspekt des Lebens abgetrennt haben, verschmelzen in einen gemeinsamen Lauf, in dem die Einheit dieses Lebens nicht wiederhergestellt werden kann. Die teilweise betrachtete Realität entfaltet sich in ihrer eigenen allgemeinen Einheit als abgesonderte Pseudo-Welt, Objekt der bloßen Kontemplation. Die Spezialisierung der Bilder der Welt findet sich vollendet in der autonom gewordenen Bildwelt wieder, in der sich das Verlogene selbst belogen hat. Das Spektakel überhaupt ist als konkrete Verkehrung des Lebens, die eigenständige Bewegung des Unlebendigen.
(2. G Debord, Die Ges. des …)
verdammt
1. Das ganze Leben der Gesellschaften, in welchen die modernen Produktionsbedingungen herrschen, erscheint als eine ungeheure Sammlung von Spektakeln. Alles was unmittelbar erlebt wurde, ist in eine Vorstellung entwichen.
G. Debord, ca. ’67
Prof. Lobeck raet; 131 ff
..teil 1..schreisse..der sprung..schwarzes loch..fernbedienung..terrier.. amok!..digitales problem..hannover nett..berlin=computerspiel..sauberes glas..ähmmm..simultan..
demokratie
von emile cioran gibt es irgendwo die geistreiche bemerkung, das erste was einem beim anblick der leute auf der straße einfällt, ist ausrottung (in der übersetzung natürlich wegrezensiert bzw. nicht vorhanden). umgekehrt geht es mir so, das es mich schon beim reinen anblick der leute – das schliesst mich ein – ins lager zieht, am besten sofort. leider werde ich nicht zensiert. liegt das jetzt an mir oder ist das demokratie?
amok
Frauen sind angeblich ungeeignet zum amok-lauf, weil sie zu sehr auf die Frage fixiert sind, wer macht das hinterher alles weg bzw. sauber.
sagt die amok-forschung, ist eine unbewiesene these(oder arbeitshypothese)
RAF ist nicht mehr, Verweigerung(?);
für AMOK seid ihr zu alt(d.h. zu langsam),
bleibt nur noch intellektueller Selbstmord (auf Raten),
vertikales retrosampling.
peckinpah, die alten Helden, die nochmal in slow motion
zum retro-show down antreten müssen.
Prof. Lobeck raet..130..
3von5(damit fertig)..hatte ich mir..fristlos gekündigt..neuer Trend..Mammi Pappi..Thema wechseln..ich meine..alle pleite..voll den Bach..Schizo-Kunst..in der Familie..neue Turnschuhe..Döner geht immer..Jagdwurst am Spieß..abreihern..das Fett..schön billig..ganz toll..Buchhandlungen in Berlin..eng..Krise..Spaltung..leider nur..
Prof. Lobeck raet! 129x
Teil 2(von 5en)..100% von 0%..Altersrechtsruck..im Prinzip..mit 12 wählen..zwitschern gerochen..im Karneval erfroren..Donald Duck..nordhessische Kräuterhexe..documenta Leiterin..Bimbo..ja..
Inkarnation, Hallunitazion
von herman hesse
Prof. Lobeck raet, „128,“.
Teil 1 (von 5)..heimat..sozusagen..back to the roots..betonklotz..läuft..(schmatz nicht so)..pendeln..rockt mich rüber..frühstück in new york..wenn man..hitler’s grab..kalauer..menge dran sehen..wahlrecht..du willst ja gar nicht..juchhu..schuhsohle..
Horst Mahler, 73
,wurde Aschermittwoch zu 6 Jahren wg Leugnung der Judenausrottung verurteilt, d.h. pro Million nicht oder doch Ausgerotteter hat er jeweils 1 Jahr Zuchthaus oder KZ bekommen.
Das nicht unbeträchtliche Verdienst von Mahler besteht darin, das er uns regelmässig in seiner penetranten Art und Weise – mit beträchtlichem Eigenrisiko – als Apo-Opa daran erinnert, dass wir nach wie vor unter Besatzungsrecht stehen – im Grunde befinden wir uns immer noch im 2.Weltkrieg (mit unseren Freunden, den Alliierten), wir haben zwar schriftlich kapituliert – aber es gibt keinen Friedensvertrag, wer auch mit wem. Also kapitulieren wir weiter fröhlich täglich aufs Neue – die gesamte Kommunikation, insbesondere unsere unterwürfige Kunst legen davon beredtes Zeugnis ab, von anderen Dingen mal zu schweigen. Allein die Visagen morgens beim Bäcker oder auf der Strasse geben einem ja schon den Rest.
Die Frage ist doch, wird Horst Mahler jetzt ein Popstar wie Hitler und Andy Warhol ? Oder wird er ins größte deutsche KZ außerhalb Deutschlands, nach Mallorca geschickt, um dort als Eintänzer zu arbeiten ?
…wir leben im Provisorium..auch was feines..
Prof.Lobeck, raet: 127
4.Teil(von 5)..Eltern genervt..Friedrichshain..irgendwie das Gefühl..kurze Handlungsketten..die Welt ist schön..Kassel ist ein Lager..freiwillig..Transit..Austritt zahlen..Amok..
Prof.Lobeck raet..126..
Teil 5..Amok, verkappt..Karnevalsumzug..im Lager..16:9..neue Bescheidenheit..kann man so sagen..Heinz Ehrhardt..die Krise..aufwährts..oder abwährts..du weisst was ich meine..fasten + fisten..helau..
hitler for ever
Jedes menschliche Antlitz ist eine genau bezeichnete Paradiesespforte, die mit keiner anderen Himmelstür zu verwechseln ist und welche niemals von mehr als einer einzigen Seele durchschritten werden kann.“leon bloy, faz, gestern, irgendwo
labor berlin(3)
Zitat des Tages
„Jeder Mensch ist ein einmaliger Mensch und tatsächlich, für sich gesehen, das größte Kunstwerk aller Zeiten“ meinte Thomas Bernhard, der heute vor 78 Jahren geboren wurde und am 2. Dezember 1989 starb.
perlentaucher, heute gefunden im medienkicker, daselbst
Labor Berlin?
ich würde es eher als größtes hundeklo bezeichnen
rhetorik der sieger
zwischen dem papst, bzw der katholischen kirche und den juden (im rücken der usa) findet z.zt. mal wieder eine global geführte öffentliche auseinandersetzung darüber statt, wer die internationale begriffliche deutungshoheit hat – im bereich der definition politischer und kultureller begriffe aus der jüngeren und älteren vergangenheit und gegenwart. das ist mal was neues – von der konstellation her – aber doch nicht neu, denn geschichte wird immer wieder von den siegern geschrieben. wie man tägl. im fernsehen sehen kann, n24 z.b. solche informationsprozesse zu konstatieren, ja sie allein nur zu beobachten und nicht zu kommentieren, bedeutet, man wird immer zur gegenseite gerechnet. indem man etwas in frage stellt, was es garnicht gibt. usw ich geh jetzt nachhause
dies und das
hitler als tagesschausprecher reaktivieren. oder für den wetterbericht.
seinen garten in ein kz verwandeln(„Buchenwald“) und mit alten möbeln vollstellen.
im karneval als graf stauffenberg verkleidet auftreten.
3.000 € für kinderpornos spenden.
sich die möse rasieren und mit einem wasserfesten filzschreiber anmalen.
sich jeden morgen an die rampe stellen. frauen mit erfundenen vornamen anreden.
1 € jobs: tellerwäscher in der nächsten WG. bücher verheizen.
mit dem porsche in eine krabbelgruppe rasen. den steuerberater duzen.
sich für unzurechnungsfähig erklären lassen und in eine kollektiv geleitete kreativgruppe eintreten. einen puff für verarmte jammerlappen gründen und damit den fußboden aufwischen. für alle fälle immer sein laptop dabeihaben. oder wenigstens sein handy. aus langeweile in der nase pokern. sich den happy hippo snack reinhauen. mit einem alten damenfahrrad durch die fußgänerzone fahren. sich im einwohnermeldeamt als neonazi mit erfundenen vorstrafenregister eintragen lassen.
jacob v. gunten (2)
Man lernt hier im Institut Benjamenta Verluste empfinden und ertragen, und das ist meiner Meinung nach ein Können, eine Übung, ohne die der Mensch, mag er noch so bedeutend sein, stets ein großes Kind, eine Art weinerlicher Schreihals bleiben wird. Wir Zöglinge hoffen nichts, ja, es ist uns streng untersagt, Lebenshoffnungen in der Brust zu hegen, und doch sind wir vollkommen ruhig und heiter. Wie mag das kommen? Fühlen wir über unsern glattgekämmten Köpfen etwas wie Schutzengel hin und her schweben? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht sind wir heiter und sorgenlos aus Beschränktheit. Auch möglich. Aber ist deshalb die Heiterkeit und Frische unserer Herzen weniger wert? Sind wir überhaupt dumm? Wir vibrieren. Unbewußt oder bewußt nehmen wir auf vieles ein wenig Bedacht, sind da und dort mit den Geistern, und die Empfindungen schicken wir nach allen möglichen Windrichtungen aus, Erfahrungen und Beobachtungen einsammelnd. Uns [114] tröstet so vieles, weil wir im allgemeinen sehr eifrige, sucherische Leute sind, und weil wir uns selber wenig schätzen. Wer sich selbst sehr schätzt, ist vor Entmutigungen und Herabwürdigungen nie sicher, denn stets begegnet dem selbstbewußten Menschen etwas Bewußtseinfeindliches. Und doch sind wir Schüler durchaus nicht ohne Würde, aber es ist eine sehr, sehr bewegungsfähige, kleine, bieg- und schmiegsame Würde. Übrigens legen wir sie an und ab je nach Erfordernissen. Sind wir Produkte einer höheren Kultur, oder sind wir Naturkinder? Auch das kann ich nicht sagen. Das eine weiß ich bestimmt: wir warten! Das ist unser Wert. Ja, wir warten, und wir horchen gleichsam ins Leben hinaus, in diese Ebene hinaus, die man Welt nennt, aufs Meer mit seinen Stürmen hinaus. Fuchs ist übrigens ausgetreten. Mir ist das sehr lieb. Ich wußte mit diesem Menschen nichts anzufangen.
Project gutenberg, r.walser, j.v.gunten
Ich bin meinem Bruder Johann begegnet, und zwar im dichtesten Menschengewimmel. Unser Wiedersehen hat sich sehr freundlich gestaltet. Es war ungezwungen und herzlich. Johann hat sich sehr nett benommen, und ich wahrscheinlich mich auch. Wir sind in ein kleines, verschwiegenes Restaurant getreten und haben dort geplaudert. »Bleib‘ nur der, der du bist, Bruder,« sprach Johann zu mir, »fange von tief unten an, das ist ausgezeichnet. Solltest du Hilfe brauchen – –« Ich machte eine leichte, verneinende Handbewegung. Er fuhr fort: »Denn sieh‘, oben, da lohnt es sich kaum noch zu leben. Sozusagen nämlich. Versteh‘ mich recht, lieber Bruder.« – Ich nickte lebhaft, denn es leuchtete mir schon zum voraus ein, was er mir sagte, aber ich bat ihn, weiterzureden, und er sprach: »Oben, da herrscht solch eine Luft. Nun, es herrscht eben eine Atmosphäre des Genuggetanhabens, und das hemmt und engt ein. Ich hoffe, du verstehst mich nicht ganz, denn wenn du mich verstündest, Bruder, dann wärest du ja eigentlich gräßlich.« – Wir lachten. O, mit einem Bruder zusammen lachen [79] zu können, das ist sehr hübsch. Er sagte: »Du bist jetzt sozusagen eine Null, bester Bruder. Aber wenn man jung ist, soll man auch eine Null sein, denn nichts ist so verderblich wie das frühe, das allzufrühe Irgendetwasbedeuten. Gewiß: dir bedeutest du etwas. Bravo. Vortrefflich. Aber der Welt bist du noch nichts, und das ist fast ebenso vortrefflich. Immer hoffe ich, du verstehst mich nicht ganz, denn wenn du mich vollkommen verstündest – –« »Wäre ich ja gräßlich,« fiel ich ihm ins Wort. Wir lachten von neuem. Es war sehr lustig. Ein merkwürdiges Feuer fing an, mich zu beseelen. Meine Augen brannten. Das liebe ich übrigens sehr, wenn’s mir so verbrannt zumut ist. Mein Kopf ist dann ganz rot. Und Gedanken voll Reinheit und Hoheit pflegen mich dann zu bestürmen. Johann fuhr fort, er sagte folgendes: »Bruder, bitte, unterbrich mich nicht immer. Dein dummes junges Gelächter hat etwas Ideenerstickendes. Höre. Paß gut auf. Was ich dir sage, kann dir vielleicht eines Tages von Nutzen sein. Vor allen Dingen: komme dir nie verstoßen vor. Verstoßen, Bruder, das gibt es gar nicht, denn es gibt vielleicht auf dieser Welt gar, gar nichts redlich Erstrebenswertes. Und doch sollst du streben, leidenschaftlich sogar. Aber damit du nie allzu sehnsüchtig bist: präge dir ein: nichts, nichts Erstrebenswertes gibt es. Es ist [80] alles faul. Verstehst du das? Sieh‘, ich hoffe immer, du könntest das alles nicht so recht verstehen. Ich mache mir Sorgen.« – Ich sagte: »Leider bin ich zu intelligent, um dich, wie du hoffst, mißverstehen zu können. Aber sei ohne Sorgen. Du erschreckst mich durchaus nicht mit deinen Enthüllungen.« – Wir lächelten uns an. Dann bestellten wir uns Neues zu trinken, und Johann, der übrigens sehr elegant aussah, fuhr fort zu sprechen: »Es gibt ja allerdings einen sogenannten Fortschritt auf Erden, aber das ist nur eine der vielen Lügen, die die Geschäftemacher ausstreuen, damit sie um so frecher und schonungsloser Geld aus der Menge herauspressen können. Die Masse, das ist der Sklave von heute, und der Einzelne ist der Sklave des großartigen Massengedankens. Es gibt nichts Schönes und Vortreffliches mehr. Du mußt dir das Schöne und Gute und Rechtschaffene träumen. Sage mir, verstehst du zu träumen?« – Ich begnügte mich, mit dem Kopf zweimal zu nicken und ließ Johann, indem ich gespannt aufhorchte, fortreden: »Versuche es, fertig zu kriegen, viel, viel Geld zu erwerben. Am Geld ist noch nichts verpfuscht, sonst an allem. Alles, alles ist verdorben, halbiert, der Zier und der Pracht beraubt. Unsere Städte verschwinden unaufhaltsam vom Erdboden. Klötze nehmen den Raum ein, den Wohnhäuser und [81] Fürstenpaläste eingenommen haben. Das Klavier, lieber Bruder, und das damit verbundene Klimpern! Konzert und Theater fallen von Stufe zu Stufe, auf einen immer tieferen Standpunkt. Es gibt ja allerdings noch so etwas wie eine tonangebende Gesellschaft, aber sie hat nicht mehr die Fähigkeit, Töne der Würde und des Feinsinnes anzuschlagen. Es gibt Bücher – – mit einem Wort, sei niemals verzagt. Bleib arm und verachtet, lieber Freund. Auch den Geld-Gedanken schlage dir weg. Es ist das Schönste und Triumphierendste, man ist ein ganz armer Teufel. Die Reichen, Jakob, sind sehr unzufrieden und unglücklich. Die reichen Leute von heutzutage: sie haben nichts mehr. Das sind die wahren Verhungerten.« – Ich nickte wieder. Es ist wahr, ich sage sehr leicht ja zu allem. Übrigens gefiel mir und paßte mir, was Johann sagte. Es war Stolz in dem, was er sprach, und Trauer. Nun, und dies beides, Stolz und Trauer, ergibt immer einen guten Klang. Wieder bestellten wir Bier, und mein Gegenüber sagte: »Du mußt hoffen und doch nichts hoffen. Schau empor an etwas, ja gewiß, denn das ziemt dir, du bist jung, unverschämt jung, Jakob, aber, gesteh‘ dir immer, daß du’s verachtest, das, an dem du respektvoll emporschaust. Du nickst schon wieder? Teufel, was bist du für ein verständnisvoller Zuhörer. Du bist [82] geradezu ein Baum, der voll Verständnis behangen ist. Sei zufrieden, lieber Bruder, strebe, lerne, tu womöglich irgend jemandem etwas Liebes und Gutes. Komm‘, ich muß gehen. Sag‘, wann treffen wir uns wieder? Du interessierst mich, offen gesagt.« – Wir gingen, und draußen auf der Straße nahmen wir Abschied voneinander. Lange schaute ich meinem lieben Bruder nach. Ja, er ist mein Bruder. Wie freut mich das.
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