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Paris

Paris, 27. Mai 1944

„Alarme, Überfliegungen. Vom Dache des „Raphael“ sah ich zweimal in Richtung von Saint-Germain gewaltige Sprengwolken aufsteigen, während Geschwader in großer Höhe davonflogen. Ihr Angriffsziel waren die Flußbrücken. Art und Aufeinanderfolge der gegen den Nachschub gerichteten Maßnahmen deuten auf einen feinen Kopf. Beim zweiten Mal, bei Sonnenuntergang, hielt ich ein Glas Burgunder, in dem Erdbeeren schwammen, in der Hand. Die Stadt mit ihren roten Türmen und Kuppeln lag in gewaltiger Schönheit, gleich einem Kelche, der zu tödlicher Befruchtung überflogen wird. Alles war Schauspiel, war reine, von Schmerz bejahte und erhöhte Macht.“ E.J., Zweites Pariser Tagebuch

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Literatur musik Paris Sprache

interview

…Ich schreibe nicht für jemanden. Das ist das Letzte, wenn man sich dazu entwürdigt!…Wenn Sie sich darum kümmern, was sie(die Leute) denken, haben Sie es mit Lesern zu tun, mit dem Leser, das sagt schon alles!…Nein kein Bedarf, er liest, um so besser, wenn es ihn nicht gefällt, was soll’s? …Wenn mir Ihre Zeitung eine lebenslängliche Leibrente von 1000 Francs monatlich aussetzt, verzichte ich auf alles, ja, ich verbiete, daß man mich druckt, mit Vergnügen, mit Freuden!…Ja, das kotzt mich auch an!…In „Voyage“ bringe ich der Literatur noch gewisse Opfer, der gehobenen Literatur. Man findet noch schön gebaute Sätze…Meine Meinung nach ist das vom technischen Standpunkt aus veraltet…Ich wurde in Abenteuer verwickelt…Wie die Journalisten. Wir sind alle Journalisten. Ohne zu wissen, was wir erleben…Der Typ…dem…eine Bombe auf die Schnauze fällt, merkt gezwungenermaßen, daß etwas passiert, er schreibt an seine Zeitung!…Vor kurzem kam ein Typ daher, der sagte, ich hätte Komplexe…Nein! Alle anderen haben Komplexe für mich…

Madeleine Chapsal,( „Französische Schriftsteller intim“, Matthes&Seitz) im Gespräch mit Ferdinand Celine im Juni 1957 im Garten seines Hauses in Meudon.

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Literatur Paris

bernd mattheus

wenn einer in ’seinem‘ TOD die einzige und letzte chance sieht, menschliche würde zu beweisen, dann ist der verdammt allein, absolut allein.

bernd mattheus, 26.6.09, 8.30 +, Kassel

(‚heftige stille‘, München, ’86)

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Film Medien musik Paris

Der Bohrer

6. In seiner Totalität begriffen, ist das Spektakel zugleich das Ergebnis und die Zielsetzung der bestehenden Produktionsweise. Es ist kein Zusatz zur wirklichen Welt, kein aufgesetzter Zierat. Es ist das Herz des Irrealismus der realen Gesellschaft. In allen seinen besonderen Formen: Information oder Propaganda, Werbung oder unmittelbarer Konsum von Zerstreuungen ist das Spektakel das gegenwärtige Modell des gesellschaftlich herrschenden Lebens. Es ist die allgegenwärtige Behauptung der in der Produktion und ihrem korollären Konsum bereits getroffenen Wahl. Form und Inhalt des Spektakels sind identisch die vollständige Rechtfertigung der Bedingungen und der Ziele des bestehenden Systems. Das Spektakel ist auch die ständige Gegenwart dieser Rechtfertigung, als Beschlagnahme des hauptsächlichen Teils der außerhalb der modernen Produktion erlebten Zeit.
7. Die Trennung selbst gehört zur Einheit der Welt, zur globalen gesellschaftlichen Praxis, die sich in Realität und Bild aufgespalten hat. Die gesellschaftliche Praxis, vor die sich das autonome Spektakel stellt, ist auch die das Spektakel umfassende wirkliche Totalität. Aber die Aufspaltung dieser Totalität verstümmelt sie so sehr, daß sie das Spektakel als ihren Zweck erscheinen läßt. Die Sprache des Spektakels besteht aus Zeichen der herrschenden Produktion, die zugleich der letzte Zweck dieser Produktion sind.

(Ges.d.Spekt.)

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Hätten sie es gewusst? Netz Paris

Lärm

3. Das Spektakel stellt sich zugleich als die Gesellschaft selbst, als Teil der Gesellschaft und als Vereinigungsinstrument dar. Als Teil der Gesellschaft ist das Spektakel ausdrücklich der Bereich, der jeden Blick und jedes Bewußtsein auf sich zieht. Aufgrund dieser Tatsache, daß dieser Bereich abgetrennt ist, ist er der Ort des getäuschten Blicks und des falschen Bewußtseins; und die Vereinigung, die es bewirkt, ist nichts anderes als eine offizielle Sprache der verallgemeinerten Trennung.

(Debord, D.Ges.d.Sp., )

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Allgemein Film Lebensweisheiten Paris Politik Visuelle Kommunikation

die Bilder,

die sich von jedem Aspekt des Lebens abgetrennt haben, verschmelzen in einen gemeinsamen Lauf, in dem die Einheit dieses Lebens nicht wiederhergestellt werden kann. Die teilweise betrachtete Realität entfaltet sich in ihrer eigenen allgemeinen Einheit als abgesonderte Pseudo-Welt, Objekt der bloßen Kontemplation. Die Spezialisierung der Bilder der Welt findet sich vollendet in der autonom gewordenen Bildwelt wieder, in der sich das Verlogene selbst belogen hat. Das Spektakel überhaupt ist als konkrete Verkehrung des Lebens, die eigenständige Bewegung des Unlebendigen.
(2. G Debord, Die Ges. des …)

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Hätten sie es gewusst? Kunst Paris

verdammt

1. Das ganze Leben der Gesellschaften, in welchen die modernen Produktionsbedingungen herrschen, erscheint als eine ungeheure Sammlung von Spektakeln. Alles was unmittelbar erlebt wurde, ist in eine Vorstellung entwichen.
G. Debord, ca. ’67

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Allgemein Lebensweisheiten Netz Paris Weltverbesserung

demokratie

von emile cioran gibt es irgendwo die geistreiche bemerkung, das erste was einem beim anblick der leute auf der straße einfällt, ist ausrottung (in der übersetzung natürlich wegrezensiert bzw. nicht vorhanden). umgekehrt geht es mir so, das es mich schon beim reinen anblick der leute – das schliesst mich ein – ins lager zieht, am besten sofort. leider werde ich nicht zensiert. liegt das jetzt an mir oder ist das demokratie?

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Netz Paris

Das Logo

Wirklich viel verstehe ich ja in diesem Blog nicht, aber die Bilder sprechen ja für sich. Und ausserdem gibt es ja noch Sherlock.

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Paris

UFOs – Unbekannte Fallobjekte

Fast wurde ich erschlagen, aber von was? Im Bois de Vincennes.
Was ist das? Es ist grün, so groß wie ein Apfel, fällt vom Pariser Himmel und hat die Oberfläche eines Alienhirns.
Keine Ahnung.

Beschreibung:

Größe: ca 10cm Durchmesser
Geruch: Quitte? Seife? seltsam
Geschmack: nicht getestet
Füllung: Fasern
Konsistenz: fest
Herkunft: Baum

Noch nicht mal die Franzosen wissen, was es ist! Und wie sucht man im Internet nach so etwas?

Hier ein paar Bilder.

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