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Hätten sie es gewusst? Kunst Literatur Medien Netz Podpoem Weltverbesserung

labor deutschland (1)

kurze handlungsketten sind wichtig. nicht dieses lange rumgefuchtel. wenn der nachbar laut ist, bumm! wenn man vögeln will, bämm! die amerikaner haben ihre waffengesetze, die deutschen ihre autobahn.

der weg zurück ist versperrt! manche sagen, früher war es nicht so. vor der zivilisation. die haben auch erst ein formular ausgefüllt, bevor sie die keule geschwungen haben. öfters mal was neues! also heute keine rücksicht nehmen (der rückspiegel ist mit vorsicht! zu geniessen) und keine vorsicht (bitte nur im rückblick) walten lassen. ich seh schon, der raum wird eng.

zwischen dem inneren wollen und dem äusseren weg dorthin, ist er verdammt weit, der raum. das birgt frustration! was nun? ichag! klar, nicht mal als arbeitssklave akzeptiert, aber zickzack in die freiheit sprich selbstständigkeit geschickt. digitales böhmen (danke rolf) ist eine idee von der computerspielgeneration. kurze handlung, schnelle befriedigung. selbstausgedacht natürlich! onanie mit winzigem geschlechtsteil, aber immerhin steht das ziel fest. die frage ist nur, wie lange man braucht. und der piephahn hängt oft schneller nach unten als gedacht. da hilft auch keine reibung mehr. das ist alles in unseren köpfen und lässt uns nicht in ruhe. vorsicht, rücksicht, befriedigung!

man muss 12 monate auf den weihnachtsmann warten und dabei schön brav sein. oder egal in welcher position, 40 jahre brav malochen, um die rente im altersheim abzubummeln. auch wenn man sich zwischendurch ein eis davon kaufen kann, ist es doch erbärmlich. knechtschaft wohin man schaut. egal auf welcher ebene. da haben wir uns im laufe der zeit ja was nettes zusammen gebastelt.

aber da geht noch was anderes. ich kann das spüren. es gibt eine andere lösung. es gab immer menschen die sich befreit haben. die ihr innerstes in den vordergrund gestellt und die äusseren verbindlichkeiten wenn nötig gekappt haben. ich bin mir sicher, dass es jeder hinbekommt, wenn er nur lange genug bohrt.

das aber bitte mit humor und leichtigkeit und nicht mit verbissener miene. die zeit braucht ihre zeit. mit dem kopf durch die wand ist rüchsichtslos. kurze handlungskette, vorsicht!

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Allgemein Literatur Medien Visuelle Kommunikation

labor kassel(2); im kreisssaal

Jedes menschliche Antlitz ist eine genau bezeichnete Paradiesespforte, die mit keiner anderen Himmelstür zu verwechseln ist und welche niemals von mehr als einer einzigen Seele durchschritten werden kann.“leon bloy, faz, gestern, irgendwo

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Literatur

jacob v. gunten (2)

Man lernt hier im Institut Benjamenta Verluste empfinden und ertragen, und das ist meiner Meinung nach ein Können, eine Übung, ohne die der Mensch, mag er noch so bedeutend sein, stets ein großes Kind, eine Art weinerlicher Schreihals bleiben wird. Wir Zöglinge hoffen nichts, ja, es ist uns streng untersagt, Lebenshoffnungen in der Brust zu hegen, und doch sind wir vollkommen ruhig und heiter. Wie mag das kommen? Fühlen wir über unsern glattgekämmten Köpfen etwas wie Schutzengel hin und her schweben? Ich kann es nicht sagen. Vielleicht sind wir heiter und sorgenlos aus Beschränktheit. Auch möglich. Aber ist deshalb die Heiterkeit und Frische unserer Herzen weniger wert? Sind wir überhaupt dumm? Wir vibrieren. Unbewußt oder bewußt nehmen wir auf vieles ein wenig Bedacht, sind da und dort mit den Geistern, und die Empfindungen schicken wir nach allen möglichen Windrichtungen aus, Erfahrungen und Beobachtungen einsammelnd. Uns [114] tröstet so vieles, weil wir im allgemeinen sehr eifrige, sucherische Leute sind, und weil wir uns selber wenig schätzen. Wer sich selbst sehr schätzt, ist vor Entmutigungen und Herabwürdigungen nie sicher, denn stets begegnet dem selbstbewußten Menschen etwas Bewußtseinfeindliches. Und doch sind wir Schüler durchaus nicht ohne Würde, aber es ist eine sehr, sehr bewegungsfähige, kleine, bieg- und schmiegsame Würde. Übrigens legen wir sie an und ab je nach Erfordernissen. Sind wir Produkte einer höheren Kultur, oder sind wir Naturkinder? Auch das kann ich nicht sagen. Das eine weiß ich bestimmt: wir warten! Das ist unser Wert. Ja, wir warten, und wir horchen gleichsam ins Leben hinaus, in diese Ebene hinaus, die man Welt nennt, aufs Meer mit seinen Stürmen hinaus. Fuchs ist übrigens ausgetreten. Mir ist das sehr lieb. Ich wußte mit diesem Menschen nichts anzufangen.

Project gutenberg, r.walser, j.v.gunten

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Literatur

berlin

Ich bin meinem Bruder Johann begegnet, und zwar im dichtesten Menschengewimmel. Unser Wiedersehen hat sich sehr freundlich gestaltet. Es war ungezwungen und herzlich. Johann hat sich sehr nett benommen, und ich wahrscheinlich mich auch. Wir sind in ein kleines, verschwiegenes Restaurant getreten und haben dort geplaudert. »Bleib‘ nur der, der du bist, Bruder,« sprach Johann zu mir, »fange von tief unten an, das ist ausgezeichnet. Solltest du Hilfe brauchen – –« Ich machte eine leichte, verneinende Handbewegung. Er fuhr fort: »Denn sieh‘, oben, da lohnt es sich kaum noch zu leben. Sozusagen nämlich. Versteh‘ mich recht, lieber Bruder.« – Ich nickte lebhaft, denn es leuchtete mir schon zum voraus ein, was er mir sagte, aber ich bat ihn, weiterzureden, und er sprach: »Oben, da herrscht solch eine Luft. Nun, es herrscht eben eine Atmosphäre des Genuggetanhabens, und das hemmt und engt ein. Ich hoffe, du verstehst mich nicht ganz, denn wenn du mich verstündest, Bruder, dann wärest du ja eigentlich gräßlich.« – Wir lachten. O, mit einem Bruder zusammen lachen [79] zu können, das ist sehr hübsch. Er sagte: »Du bist jetzt sozusagen eine Null, bester Bruder. Aber wenn man jung ist, soll man auch eine Null sein, denn nichts ist so verderblich wie das frühe, das allzufrühe Irgendetwasbedeuten. Gewiß: dir bedeutest du etwas. Bravo. Vortrefflich. Aber der Welt bist du noch nichts, und das ist fast ebenso vortrefflich. Immer hoffe ich, du verstehst mich nicht ganz, denn wenn du mich vollkommen verstündest – –« »Wäre ich ja gräßlich,« fiel ich ihm ins Wort. Wir lachten von neuem. Es war sehr lustig. Ein merkwürdiges Feuer fing an, mich zu beseelen. Meine Augen brannten. Das liebe ich übrigens sehr, wenn’s mir so verbrannt zumut ist. Mein Kopf ist dann ganz rot. Und Gedanken voll Reinheit und Hoheit pflegen mich dann zu bestürmen. Johann fuhr fort, er sagte folgendes: »Bruder, bitte, unterbrich mich nicht immer. Dein dummes junges Gelächter hat etwas Ideenerstickendes. Höre. Paß gut auf. Was ich dir sage, kann dir vielleicht eines Tages von Nutzen sein. Vor allen Dingen: komme dir nie verstoßen vor. Verstoßen, Bruder, das gibt es gar nicht, denn es gibt vielleicht auf dieser Welt gar, gar nichts redlich Erstrebenswertes. Und doch sollst du streben, leidenschaftlich sogar. Aber damit du nie allzu sehnsüchtig bist: präge dir ein: nichts, nichts Erstrebenswertes gibt es. Es ist [80] alles faul. Verstehst du das? Sieh‘, ich hoffe immer, du könntest das alles nicht so recht verstehen. Ich mache mir Sorgen.« – Ich sagte: »Leider bin ich zu intelligent, um dich, wie du hoffst, mißverstehen zu können. Aber sei ohne Sorgen. Du erschreckst mich durchaus nicht mit deinen Enthüllungen.« – Wir lächelten uns an. Dann bestellten wir uns Neues zu trinken, und Johann, der übrigens sehr elegant aussah, fuhr fort zu sprechen: »Es gibt ja allerdings einen sogenannten Fortschritt auf Erden, aber das ist nur eine der vielen Lügen, die die Geschäftemacher ausstreuen, damit sie um so frecher und schonungsloser Geld aus der Menge herauspressen können. Die Masse, das ist der Sklave von heute, und der Einzelne ist der Sklave des großartigen Massengedankens. Es gibt nichts Schönes und Vortreffliches mehr. Du mußt dir das Schöne und Gute und Rechtschaffene träumen. Sage mir, verstehst du zu träumen?« – Ich begnügte mich, mit dem Kopf zweimal zu nicken und ließ Johann, indem ich gespannt aufhorchte, fortreden: »Versuche es, fertig zu kriegen, viel, viel Geld zu erwerben. Am Geld ist noch nichts verpfuscht, sonst an allem. Alles, alles ist verdorben, halbiert, der Zier und der Pracht beraubt. Unsere Städte verschwinden unaufhaltsam vom Erdboden. Klötze nehmen den Raum ein, den Wohnhäuser und [81] Fürstenpaläste eingenommen haben. Das Klavier, lieber Bruder, und das damit verbundene Klimpern! Konzert und Theater fallen von Stufe zu Stufe, auf einen immer tieferen Standpunkt. Es gibt ja allerdings noch so etwas wie eine tonangebende Gesellschaft, aber sie hat nicht mehr die Fähigkeit, Töne der Würde und des Feinsinnes anzuschlagen. Es gibt Bücher – – mit einem Wort, sei niemals verzagt. Bleib arm und verachtet, lieber Freund. Auch den Geld-Gedanken schlage dir weg. Es ist das Schönste und Triumphierendste, man ist ein ganz armer Teufel. Die Reichen, Jakob, sind sehr unzufrieden und unglücklich. Die reichen Leute von heutzutage: sie haben nichts mehr. Das sind die wahren Verhungerten.« – Ich nickte wieder. Es ist wahr, ich sage sehr leicht ja zu allem. Übrigens gefiel mir und paßte mir, was Johann sagte. Es war Stolz in dem, was er sprach, und Trauer. Nun, und dies beides, Stolz und Trauer, ergibt immer einen guten Klang. Wieder bestellten wir Bier, und mein Gegenüber sagte: »Du mußt hoffen und doch nichts hoffen. Schau empor an etwas, ja gewiß, denn das ziemt dir, du bist jung, unverschämt jung, Jakob, aber, gesteh‘ dir immer, daß du’s verachtest, das, an dem du respektvoll emporschaust. Du nickst schon wieder? Teufel, was bist du für ein verständnisvoller Zuhörer. Du bist [82] geradezu ein Baum, der voll Verständnis behangen ist. Sei zufrieden, lieber Bruder, strebe, lerne, tu womöglich irgend jemandem etwas Liebes und Gutes. Komm‘, ich muß gehen. Sag‘, wann treffen wir uns wieder? Du interessierst mich, offen gesagt.« – Wir gingen, und draußen auf der Straße nahmen wir Abschied voneinander. Lange schaute ich meinem lieben Bruder nach. Ja, er ist mein Bruder. Wie freut mich das.

project gutenberg.com(nicht:de!), r.walser, jacob von gunten, online

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Literatur

Literatur, Literatur, Literatur

Für alle die lesen können und sich für Zettel zwischen zwei Pappen interessieren, gibt es einen Livestream vom blauen Sofa der Leipziger Buchmesse, auf dem Autoren ihre neuen Bücher vorstellen. Bei Sueddeutsche.de gibt es das Programm bis Sonntag.

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Kunst Literatur

Aufbau Ost

Ich befinde mich seit Donnerstag im Osten. Leipzig um genau zu sein. Eine halbe Million Einwohner und tatsächlich haben die noch kein flächendeckendes DSL-Netz. Hier kann man noch Bücher lesen! Nur nicht während der Buchmesse, denn zu dieser Zeit und davor wird gequatscht, gequatscht und gequatscht. Visitenkarten austauschen nicht vergessen! Man sitzt plötzlich neben Elke Heidenreich im Cafe und fragt sich, wer ist das denn nur? Dann wird man durch den Manager von Dubenhugel (oder wie heisst diese Büchereikette) erlöst. Der telefoniert gerade mit seiner Frau und erzählt ihr, wer gerade neben ihm sitzt. Währenddessen wird Elke von einer Praktikantin des Kreutzer (Stadtmagazin) fotografiert. Abends hält sie eine Lesung im Buchhandel.

Danach braucht man schnell echte Kultur. Ab ins Museum, aber dort kommt man nicht rein, weil man sich weigert die Jacke auszuziehen. Diese ist wirklich dünn und darunter trägt man sein letztes Hemd. Jede Argumentation geht baden, die älteren Damen und Herren der Security haben die SED-Rhetorik drauf. Ein dicker Oberaufseher kommt, um die Sache ins Reine zu bringen. Wahrscheinlich hat der früher Akten angelegt, damit Frau Birthler heute nicht arbeitslos ist. Das ist nunmal die Hausordnung sagt er. In dieser steht also, dass man mit Jacke nicht die Museumsräume betreten darf. Er allerdings hat ein Jackett an, das verglichen mit meiner wirklich dünnen Leinenjacke doppelt so dick ist. Darauf angesprochen geht er auf den wirklich sensiblen musealen Bereich der Luftfeuchtigkeit ein. Er wäre ja mit seiner Jacke nicht draussen gewesen. Ich schon, aber die letzten drei Tage war es schön trocken. Kein Regen im Osten! Jedenfalls macht der Ton die Musik und den hat weder der Typ noch seine Kollegen drauf. Meine Begleitung sagt mir, dass sie für die Garderobe zusätzlich Geld verlangen. Aha! Höheres Eintrittsgeld. Nicht mit mir, ich will mein Geld zurück. Das geben sie mir, allerdings nur zwei von acht Euro. Ob das eine Gaunerei sein sollte oder nur ein Versehen bleibt offen. Nach dem Versuch Kultur im Museum der bildenden Künste in Leipzig zu finden, gehe ich mit meinen acht Euro in eine wirklich tolle Studentenkneipe und schau mir die Fussballkonferenzschaltung auf Premiere an. Leipzig hat schöne Seiten und viele Menschen waren nett zu mir. Trotzdem brauchen wir mehr Aufbau Ost.

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Literatur

Freundlich vergehen

Ein schlemmender Gaukler in den Kaschemmen der Welt!…Der möchte ich sein!
Welcher Ehrgeiz! Kein Anderer! Wahrhaftig! Zum Henker! Besser ein Rundtanz um das Ewige als unheilvolles menschliches Imperium, als der riesige Maulwurfshaufen voller Komplotte…das zusammenstürzende, übervolle Wahngebilde!…Unsinnig, wer sich dem Vergänglichen hingibt!…Tausendmal besser, mit seiner Flöte in der Hand freundlich zu vergehen. (Céline, Guignol’s Band)

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Allgemein Kunst Literatur musik Weltverbesserung

hipphipphooray!

liebe kunststudent/en/innen, liebe kuenstler/innen,
hier ist das kuenstlermantra das euch helfen wird jeden selbstzweifel zu beseitigen.

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Literatur

Die grosse Last

Die große Anstrengung im Dasein rührt vielleicht insgesamt von dieser enormen Mühe her, die wir zwanzig, vierzig, noch mehr Jahre lang aufwenden, um vernünftig und nicht einfach nur schlicht und zutiefst wir selber zu sein, also schmutzig, widerlich, absurd. Es ist ein Alptraum, den humpelnden Untermenschen, der wir sind, immer und ewig, von früh bis spät als Übermenschen erscheinen zu lassen, als kleines Universalideal. (Céline)

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Literatur

Vierundzwanzig Stunden

Nur einfach so leben, da wär man ja bald reif für die Klapsmühle! Das Leben ist ein Klassenzimmer, und der Aufseher darin ist die Langeweile, sie ist die ganze Zeit da, um uns zu beäugen, wir müssen so tun, als wären wir beschäftigt, koste es, was es wolle, mit irgendwas ganz Tollem, sonst kommt sie und frisst einem das Hirn weg. Ein Tag, der nur ein schlichter Tag von vierundzwanzig Stunden wäre, der wäre ja nicht auszuhalten. Ein Tag muss ein einziges lang gestrecktes Vernügen, fast unerträgliches Vergnügen sein, ein Tag muss ein langer Koitus sein, ob mans nun will oder nicht. (Céline)

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Allgemein gelaber Kunst Literatur Politik professor lobeck rät Weltverbesserung

professor lobeck raet 73!

…claudia roth…die grünen…Parteitag…hochgevögelt…literatur für anfänger…hans kudszus..

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Literatur musik Weltverbesserung

Es zisselt

Viele Möglichkeiten gibt es nicht dem Prekariat zu entkommen. Mir hat das Schicksal gnädigerweise den Weg in den Asbestbunker gewiesen. Dort hört man sie nur aus der Ferne. Es klingt wie eine Invasion von Irren, geremixt mit Hits aus den 70ern, 80ern, 90ern und den besten von heute. Die werden allerdings nur so kurz angespielt, dass die verklärten Frauenblicke gerade noch die vorgestellten Gesichtsejakulationen der besten Freunde ihrer Freunde wahrnehmen, aber nicht reagieren können. Keine Ahnung was passiert, wenn der FFH-Idiot nicht alle 30 Sekunden einen neuen Titel anspielt. Wahrscheinlich würde die Prekariatspopulation die Arbeitslosenquote von morgen manipulieren. Das wäre das bloße Leben!

„Ein schönes Gesicht ist vielleicht der einzige Ort, wo wahrhaft Stille ist. Während der Charakter durch ungesagte Worte und unverwirklicht gebliebene Absichten in das Gesicht Spuren eingräbt, während ein Tier immer so blickt, als wolle ihm eben ein Wort entfahren, öffnet die menschliche Schönheit das Antlitz dem Schweigen. Aber das Schweigen, das hier statthat, ist nicht nur Aussetzung der Rede, sondern Schweigen des Wortes selbst, Sichtbarwerden des Wortes: Idee der Sprache. Darum ist das Schweigen des Gesichts wahrhaft die Heimat des Menschen.“ Giorgio Agamben

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Literatur

Liebe Tod und mehr

Da jede Hoffnung auf Vereinigung durch die Gewißheit des materiellen Tods vernichtet wird, ist es unvermeidlich, daß sich Eitelkeit und Grausamkeit weiter ausbreiten. Und in ihrer kompensatorischen Funktion, ergeht es der Liebe genauso.

Michel Houellebecq, Elementarteilchen

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Literatur

Bin wieder da!

Wochenbrevier

Am Montag fängt die Woche an.
Am Montag ruht der brave Mann,
das taten unsre Ahnen schon.
Wir halten streng auf Tradition.

Am Dienstag hält man mit sich Rat.
Man sammelt Mut und Kraft zur Tat.
Bevor man anfängt, eins, zwei, drei,
bums – ist der Dienstag schon vorbei.

Am Mittwoch faßt man den Entschluß:
Bestimmt, es soll, es wird , es muß,
mag kommen, was da kommen mag,
ab morgen früh am Donnerstag.

Am Donnerstag faßt man den Plan:
Von heute ab wird was getan.
Gedacht, getan, getan, gedacht,
Inzwischen ist es wieder Nacht.

Am Freitag geht von alters her,
was man auch anfängt, stets verquer,
Drum ruh dich aus und sei belehrt:
Wer gar nichts tut – macht nichts verkehrt.

Am Samstag ist das Wochen-End,
da wird ganz gründlich ausgepennt.
Heut anfangen, lohnt sich nicht.
Die Ruhe ist des Bürgers Pflicht.

Am Sonntag möcht man so viel tun.
Am sonntag m u ß man leider ruhn.
Zur Arbeit ist es nie zu spät.
O Kinder, wie die Zeit vergeht.

(Fred Endrikat)

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echt g(k)ra(ss)

Wäre unserem günter (eurer moralischen instanz) wohl so ’ne karriere gelungen, hätte er es in den nahen nachkriegsjahren schon gebeichtet? Ist günner so vorausschauend in seiner eigenvermarktung, dass er schon direkt nach dem krieg wusste: meine mitgliedschaft in der waffen ss wird der verkaufsschub meiner biographie, die im herbst 06 erscheint? Wird die blechtrommel jetzt nicht mehr im gymnasium, sondern nur noch in der hauptschule gelesen, oder sogar völlig umgedeutet? Wird ihm der nobelpreis weggenommen und dafür das bundesverdienstkreuz verliehen? Oder kann er jetzt endlich ganz ungeniert und öffentlich mit horst (rafmöchtegernhitler) mahler ein pils zischen? Ob sich wohl willy (unser bester) brandt unterm gras(s) rumdrehen würde, wenn er das wüsste? Liest gerhard (g(r)as(s)) schröder trotzdem alle bücher von onkel günnä nochmal? Wehrt ehrlich doch am längsten?

Fragen über Fragen, keine Antworten! Wie immer!

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Literatur

ebooks kostenlos

Von max und moritz bis zur „kritik der reinen vernunft“ als downloadbar. Und ab geht die post.

über…

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Literatur

Bullshit

“ Wenn das, was du tust, nicht wahrhaftig ist, dann ist es egal, ob du bekommst, was du willst, oder nicht – denn das, wovon du denkst, dass du es willst, ist nicht das, was du wirklich willst. Nur wenn das Leben wahrhaftig ist, ist es auch harmonisch.“

Ein unglaublich geiles Interview über Bullshit und Wahrheit.

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Literatur Weltverbesserung

Teilchen vom Elementaren

Es läuft ja gerade der Film „Elementarteilchen“ der auf dem Gleichnamigen Roman von Michel Houellebecq basiert. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass dieses komplexe Werk in 90 min. Film untergebracht werden kann, lese ich lieber noch mal das Buch. Allerdings muss ich auch dazu sagen, das der Roman zu den Top Five meiner gelesenen Bücher gehört und in so einem Fall wird man ja immer vom Film enttäuscht.

Vorhin habe ich es durchblättert und diese Stelle entdeckt: