„Wie sich später bei einem verdeckt geführten Bewerbungsgespräch für einen Führungsjob bei GLS herausstellt, ist dem Management von GLS all das völlig klar. In diesem Bewerbungsgespräch wird nicht nur der Sinn der GLS-Strafen erklärt, dass man nämlich mit »Bußgeldern« (so die Sprachregelung auf der höheren Ebene) »den richtigen Draht« zu den Fahrern beziehungsweise den Subs finde, weil man »nicht direkt weisungsbefugt« sei. Es wird auch erklärt, dass GLS »von der Struktur her die Risiken auslagert«; GLS hafte weder für verloren gegangene oder beschädigte Pakete noch für Schäden an den Autos oder für Gesetzesüberschreitungen jeglicher Art, also Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, die Arbeitszeitgesetze oder die Pflichten zur Sozialabgabe. Man weiß im Management auch, dass die Fahrer »ohne Pause oder vielleicht mit einer kleinen Pause« unterwegs sind, nicht vor 17 Uhr zurückkommen und »um die fünf Tonnen bewegen«. »Ein harter Job, muss ich sagen«, sagt der Personalmanager, weniger mitfühlend als feststellend. Das Einzige, was er in diesem Einstellungsgespräch bedauert, ist die geringe Arbeitslosenquote in der Region. Die liege »leider« in diesem Teil Süddeutschlands nur bei drei Prozent. »Die Krux an der ganzen Geschichte: Der hat morgen wieder einen Job.« Und dann bringt der Personalmanager noch seine elitäre Verachtung zum Ausdruck: »Diese Leute sind halt dafür geboren! – Wir kriegen hier sowieso nur Pack.«
Monat: Mai 2012
„Ich und mein Staubsauger“ Magazin
war eine unabhängige Zeitschrift im noch geteilten Berlin und erschien erstmals im September 1986 als billig fotokopiertes „Fanzine“ (Auflage 200, Preis 1 DM). Es endete als ein etablierter Bestandteil der Berliner Presselandschaft (Auflage 1000, Preis 2 DM) und als ein solches wurde es auch rechtzeitig zu Grabe getragen (siehe dazu auch den Artikel 25mal das Gleiche). http://staubsauger.gesindel.org/
via lovely westberlin
Freedom in The Cloud
The Open Goldberg Variations
via vice.com
Kraft durch Freude
„Die Drogenszene. Ein Vorpostengefecht mit enormen Verlusten; hier fehlt ein Clausewitz.“ Ernst Jünger
»Man findet Herculaneum unter der Asche wieder; aber einige Jahre verschütten die Sitten einer Gesellschaft besser als aller Staub der Vulkane«.
Franz Hessel
not all the mice get nuked
“Precisely,” Grossnose enthused. “But get this: not all the mice get nuked; just the mean, frustrated ones—the ones that have been run through mazes over and over without ever finding their way to the tasty Gouda. It’s these embittered creatures that absorb the juiced-up isotopes and become super-intelligent, albeit sociopathic.”
The New Yorker: Woody Allen Reads “Not a Creature Was Stirring”
Baz Luhrmann’s The Great Gatsby
Moments before the Flood
Sebastian Meyer zog in den Krieg
Sebastian Meyer ist ein amerikanischer Fotograf, der im Jahre 2009 seine Sachen gepackt und von London aus in den Irak abgehauen ist. Gemeinsam mit dem Fotografen Kamaran Najm hat er Iraks erste Fotoagentur, Metrography, gegründet. Mittlerweile hat Metrography 60 Fotografen unter Vertrag und bildet so in einem jahrzehntelang von Krieg und Unruhen geschüttelten Land eine blühende und verlässliche Quelle des Fotojournalismus.
„Le bonheur se raconte mal.“
H-P. Roché
notizen zur documenta
es gibt user und looser. die minimalisierung des fortschritts und die maximalisierung des gewinns. der erweiterte kunstbegriff und die demenz. die talkshows in der ard und das ende der demokratie. guerilla und gorilla gardening. der zusammenhang zwischen grillkohle und verständigungsbereitschaft. gestern mal wieder auf dem bebelplatz – fast wie auf dem prenzlauer berg, 70jährige mütter mit modernsten kinderwägen – ballonbereifung wie schubkarren. man ist beeindruckt. zuwenig inder und spanier in kassel, kaum touristen nichtmal chinesen.
Irgendwas muss da gehen
Es ist beruhigend zu wissen, dass es sogar im Lateinischen einen Ausdruck dafür gibt, dass früher alles besser war.