Monat: August 2011
Der Sohn eines hohen Gaddafi-Generals ist ein Kind aus begüterter Familie, kann in Deutschland studieren. Der Vater selbst ist so gut mit dem Machthaber bekannt, dass der den verdienten alten Offizier und seine vier Söhne 2003 zu einer Privataudienz auf seinem Landgut empfängt: allerbeste libysche Gesellschaft. Der General ist ein Mann des Regimes, auch wenn er sich vor Jahren innerlich angewidert abgewendet hat. Sein jüngster Sohn ist einer von denen, die dieses Regime gewaltsam beenden – zehn Tage vor dem 42. Jahrestag der Gaddafi-Herrschaft über das nordafrikanische Wüstenland. Die Erinnerung an Barikis Begegnung mit dem Machthaber 2003 klingt so absurd wie das meiste, was über den libyschen Staatschef bekannt ist: „Er empfing uns in einem roten Adidas-Trainingsanzug. Knallrote Turnschuhe an den Füßen.“
Eric Hobsbawm über seine Autobiographie Interesting Times. A Twentieth-Century Life bei einestages:
einestages: Professor Hobsbawm, Sie wurden 1917 geboren und haben mit Ihrem Leben fast das ganze, verrückte 20. Jahrhundert begleitet. Historiker ihres Alters, haben Sie einmal gesagt, seien Führer in die Vergangenheit. Stellt diese Doppelrolle von Zeitzeuge und Wissenschaftler nicht ein Problem dar, wenn es um die notwendige Distanz geht?
Hobsbawm: Nun ja, es sind eigentlich zwei verschiedene Rollen. Als Zeitzeugen können wir den Leuten erklären, wie es damals ausgesehen hat. Die meisten Menschen in England, zum Beispiel, können sich heute einfach nicht mehr vorstellen, wie das Leben hier noch bis in die fünfziger Jahre war. Etwa, dass die Nationalhymne offiziell nach jeder Kinovorstellung gespielt wurde und die Leute aufgestanden sind. Was? In diesem Sinne kann man den Menschen sagen, ich bin ein Reiseführer in die Geschichte, in ein anderes Land, in dem die Dinge anders gemacht wurden als hier und heute. Andererseits ist es nicht nur möglich, sondern auch notwendig für einen Historiker, diese Erlebnisse zu verarbeiten. Jedenfalls zu dem Zeitpunkt, zu dem er oder sie schreibt. Beim Schreiben meiner Autobiographie „Gefährliche Zeiten“ habe ich sehr viel Vergangenheit sozusagen neu analysieren müssen. Das kann man nie ganz unbefangen tun. Als Historiker hat man Regeln, die es einem ermöglichen, gewissen Dingen mehr oder weniger Gewicht zu geben und eine bestimmte Perspektive auf die Vergangenheit zu haben.
Aus dem Familienphotoalbum von Quaddafi, gefunden vom NYT Lens Blog
G.d.L: Zyniker behaupten ja, dass Raucher viel fürs Gemeinwohl tun: Sie zahlen Milliarden Tabaksteuer und sterben früher.
H.S: Den Gefallen, früher zu sterben, kann ich ihnen nicht mehr tun (Zündet sich die nächste Zigarette an)
Dazu ist es zu spät. (Helmut Schmidt lacht)
aus ‚Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt‘
‚Sollte denn auch in der Verwaltung von etwas Kot sein Leben beschlossen sein? Oder selbst darin, daß er neue Geschlechter zeugt, die dem Geschäft obliegen? Das kann nicht sein, schon seine äußere Bildung ist dafür zu reich, zu wunderbar. Und gar der Ernst, mit dem er ans Werk geht, verrät ein Wissen vor jeder Wissenschaft.‘
E. Jünger, Subtile Jagden
via Zeit online
Avus I / Tribüne
Futuro 13
Das Futuro 13 von Cora Geißler am Spreeufer
100 days of Summer
The Real NYC – 100 days of Summer, Flickr Set von Charles Le Brigand, viaish
„Das Publikum klatscht doch nicht, weil ein Lied besonders gut ist, sondern weil es ein Lied bereits kennt. Es beklatscht sein eigenes Gedächtnis“ Max Goldt
die Geschichte des Mönch Roboters als Radiolab podcast:
via Radiolab.org
Zweifall
„Wer einmal zweifelte, der muß tüchtig weiter zweifeln, wenn er nicht verzweifeln will. Ob jemand im Unendlichen eine Zahl oder ein Zeichen zu erblicken vermag – diese Frage ist der einzige und letzte Prüfstein, an dem sich die Art eines Geistes beantwortet. Aber für jeden ist die Position eine andere, die er gewinnen muss, um zur Entscheidung fähig zu sein. Glücklich ist die Einfalt, die die gegabelten Wege des Zweifalls nicht kennt, doch ein wilderes und männlicheres Glück blüht am Rande der Abgründe.“
E. Jünger, Sizilischer Brief
Schnaittach
Prenzlauer Allee
Bahnhof Tiergarten
geschlossener Ausgang, 1981; Foto von M.Joedicke
2009
1990 (West), via
1990 (Ost), via
1986 (West), Foto von M.Joedicke
1986 (West), Foto von M.Joedicke
1986 (West), Foto von M.Joedicke
Diese Fotos aus dem Stasi-Archiv wurden zu Lehrzwecken verwendet. Es sollte gezeigt werden, wie man sich optimal unauffällig stylt. NYTimes Lens Blog, In Classified Photos, the Art of Surveillance
Mein neuer Arbeitgeber: http://supercutekitten.com/
Nürnberg
Igensdorf
Sonnenallee Station
Die Station Sonnenallee in den frühen 80ern; Photo: Renate von Mangoldt, via http://leiwandesk.tumblr.com
AI
Das Buch der Übertretungen, upgedated von Juliane:
eine Frau wird verbrannt wegen schwarzfahrerei
ein Junge wird gehängt wegen diebstahls von schlüsselanhängern
ein Mann wird enthauptet wegen grillen im naturschutzgebiet
ein Mädchen wird gestäupt, weil sie bei rot über die ampel gegangen ist
drei Männer werden verbrannt, weil sie waschpulver als kokain verkauft haben
zwei Männer werden gerädert wegen anbieten illegaler downloads
eine Frau wird lebendig begraben, weil sie sich nicht fristgerecht umgemeldet hat; der Mann, der sie angestiftet hat, wird gehängt
ein junger student wird enthauptet, weil er einer Frau nachgestellt und sie öffentlich geschlagen hat.
die kassierin einer großen filiale, die mir einen apfel geschenkt hat, wird zu Stäupung und dem Verlust eines Ohres begnadigt