Das, liebe Kinder, war der Checkpoint Charlie.
Monat: März 2012
Fotos aufräumen
nach „Kunst aufräumen“ gibt es nun ein neues Buch, in dem Ursus Wehrli für Ordnung sorgt:
ausgehend von dem adapterring des allseits bekannten ddr-flüchtlings gauck auf seine nürnberger journalistin (stepdown) suche ich dringend einen solchen von 37 auf 39mm. der fachmann weiss oder befürchtet wofür er benötigt wird. aber womit soll man sich in diesen angespannten zeiten noch befassen – übrigens wurde gestern in kassel-alt waldau die grillsaison eröffnet, mit 6 nicht koscheren bratwürsten.
Take Shelter
Man kann es lustig finden, man kann sich darüber aufregen – nur ignorieren kann man es nicht: dass viele Jugendliche nicht mehr in der Lage sind, einen Satz ohne „Alder“ oder „Digger“ zu beenden. Wer darüber klagt, mag das tun, er muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Lamentieren nichts nutzt. So ist das eben. Wird auch wieder weggehen – oder wir reden alle irgendwann so.
Linderung könnte ein Gedankenexperiment schaffen: Vielleicht ist das, was da gesprochen wird, gar keine niedere Sprache – sondern eine höher entwickelte. Eine, die aus Gründen der besseren Verständlichkeit in allzu lauten Umgebungen (Bus, Tankstelle, Schulhof) ihre Interpunktion mitspricht. „Digger“ wäre ein Komma, „Alder“ ein Punkt („Diggeralder“ folglich ein Semikolon), und „deine Mudder“ stünde für das Ausrufezeichen.
Irgendwann werden vielleicht Bücher in dieser Sprache erscheinen, Neuauflagen von Klassikern, inklusive „Es irrt der Mensch Digger solang er strebt Alder“ (Goethe), „Gott würfelt nicht deine Mudder“ (Einstein). „Sein oder nicht sein Digger das ist hier die Frage Alder“ (Shakespeare) und natürlich „Geben Sie Gedankenfreiheit Digger Sire deine Mudder“ (Schiller).
Soll heißen: Es ist oft besser, sich blöde Gedanken zu machen, als über etwas zu klagen, das man nicht ändern kann. Sprache kommt und Sprache geht. Also: ruhig bleiben. Oder, wie Ravel sagte: „Die größte Kraft auf der Welt ist das Pianissimo Digger“