„… daß bei der ohnehin eigentümlichen Rohheit hiesiger Gemeinde die von jeher stattgefundene schlechte Erziehung und vernachlässigte Schulunterricht den jetzt herrschenden großen Indifferentismus notwendig zur Folge haben musste, indem noch dazu in frühen Zeiten und auch noch zur Zeit des Pfarrers Heßel, die Wahl und Aufnahme der Schullehrer von der Willkür der Gemeinde abhing […], außerdem sie wie lose Dienstboten fortgejagt wurden, welche traurige Nachricht das hiesige Saalbuch noch mit mehreren dergleichen erteilt.
Leider wurden auch solche, in tierischer Dummheit und Rohheit erwachsenen Kinder konfirmiert und in die öffentliche Gemeinde aufgenommen, und so erzeugte eine Generation von jeher die andere.“
Pfarrer Seifert, 1833, aus dem Buch Wissenswertes aus 1000 Jahren Rüsselbach, 2010
In den letzten 200 Jahren ging dann alles Schlag auf Schlag – nach dem zweiten Weltkrieg schaffte es der erste Rüsselbacher mit höherer Schulbildung, Richard Grasser, als Professor für Atomphysik an die Universität Göttingen, 1970 waren alle Ortsteile an eine zentrale Wasserversorgung angeschlossen, 1979 wurde das Kanalisationsnetz fertiggestellt, 1987 setzte der Geflügelzüchter Schubert als einer der ersten Bauern im Kreis einen „Personal-Computer ein“ und seit 2008 hat Rüsselbach sogar eine eigene Wikipedia Seite.
ohne Angabe
links: Wildschweinjagd, 1952; rechts: Georg Laeufer mit Muttersau, 1950
links: Acker, 1958; rechts: Lohkinder, 1960er
Kuhgespann, 1950er
Fotos: Rüsselbach.de