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Weltrettung

Weniger Duschen und einen Waschlappen nutzen. Das macht aus vielerlei Hinsicht Sinn. Zum Beispiel weisen Ärzte schon seit langem darauf hin, dass zu viel Körperhygiene nicht gesund ist. Im Wirtschaftsministerium hat man im Sommer im Presseraum – wo ist es denn auch sonst öffentlichkeitswirksamer – die Klimaanlage abgedreht. Da wurde vom Wirtschaftsminister verkündet, dass sowohl er als auch Journalisten für die Weltrettung seit dem Sommer schwitzen … heute wahrscheinlich frieren. Ja, warum eigentlich nicht? Irgendwo muss man beispielhaft anfangen die Welt zu retten, wenn man den Bürgern den Gürtel enger schnallen möchte.

Dennoch stellt sich die Frage, sind denn die Maßnahmen langfristig erfolgversprechend? Da melden sich doch einige Zweifel an. Wenn man den Grünen und Klimahysterikern zuhört, hat man oft das Gefühl, dass sie doch etwas provinziell sind. Das entspricht wahrscheinlich nicht der Realität, ist es doch gerade diese Gesellschaftsklasse, die sich sehr mondän, großstädtisch und weltoffen gibt und auch so leben. Zum Beispiel zeigt eine erarbeite Liste des Focus, dass die Grünen im BT die größten Vielflieger sind. Aus meiner ganz privaten Statistik kann ich bestätigen: Die größten Weltenbummler sind in meinem Bekanntenkreis die Grünwähler. Naja, vielleicht sollte sich jeder erst ein Bild von der Aufgabe machen, die er sich vornimmt. Wer den Planeten retten möchte, muss ihn kennen.

Wenn also der Erfahrungshorizont eigentlich vorhanden ist, drängt sich leider ein Bild in den Vordergrund, der dieser Gesellschaftsschicht nicht schmecken wird. Ihrem gewünschten deutschen Gesellschaftsbild und der damit verbundenen Kommunikation folgend lässt sich nur ein Schluss ziehen: Es ist der geistige Horizont, der sie provinziell sein lässt.

Ich war vor kurzem mal wieder in der USA. Ich habe mich innerhalb von Kalifornien und Nevada etwas mehr als 4000 KM auf der Straße und dem normalen alltäglichen Leben bewegt. Danach weiß man, dass die Welt – zumindest so wie es von der deutschen Klimaführung vorgesehen ist – nicht zu retten ist. Während wir hier den Waschlappen nutzen und das Duschen ausfällt, interessiert sich dort anscheinend kein Mensch für die Klimarettung. 16-spurige Freeways auf denen im Schnitt sicher kein Auto unter drei Liter Hubraum hat. Oft haben die fünf Liter Pickups hinten noch zwei Motorräder auf der Ladefläche und auf dem Anhänger wird ein Motorboot gezogen. Jeder hat dabei die Klimaanlage an und es gibt keine Mall, kein Geschäft, kein Café oder sonst einen öffentlichen oder auch privaten Ort, der nicht runter klimatisiert ist. Alles ist in Plastik verpackt, oft sogar mehrmals. Jeder der ein Auto hat ( prinzipiell jeder), fährt damit gefühlt jede Strecke, die länger als 100 Meter ist. Zur Einordnung: Von der Fläche her ist Kalifornien größer als Deutschland. Es leben immerhin knapp halb so viele Menschen dort, wie in Deutschland. Es ist aber eben auch nur einer von 50 Bundesstaaten. Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass Kalifornien was „Klimapolitik“ angeht, einer der fortschrittlichen Staaten der USA ist. Ich spare es mir, die ganze Chose nun hoch zu skalieren. Aber eines sei noch erwähnt: Wir sprechen hier von der USA, was nun eines der führenden und modernsten Länder sein soll. Ich lasse China, Indien, Russland, Afrika und den nahen Osten beiseite.

Das Erste was wir tun müssen, um überhaupt etwas in dieser Welt zu ändern: Wir müssen das Storytelling der grünen Klimahysteriker negieren. Denn wie oben beschrieben, läuft das völlig am Ziel vorbei. Mit Selbstkasteiung verändert man keine Gesellschaft!

Es bleiben eigentlich nur zwei Wege, um die Welt einigermaßen im Gleichgewicht zu halten: 1. Wir verzichten alle auf die Privilegien und technischen Errungenschaften sagen wir der letzten 300 Jahre und jeder lebt größtenteils in einem Radius von vielleicht 20 KM. Kurz: Wir verzichten auf die Errungenschaften der Aufklärung und der technischen Revolution. 2. Wir versuchen durch technische Innovation, die Probleme in den Griff zu bekommen.

Punkt eins wäre sehr einfach umsetzbar, wird aber wohl an unserem Ego scheitern. Punkt zwei ist eine Risikoverlagerung in die Zukunft und wir versuchen die Nummer schon etwas länger, allerdings nicht wirklich mit dem Focus Weltrettung.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, woher eigentlich die Motivation für eine Weltrettung kommt. Das ist ebenfalls egogesteuert, eigentlich will die Menschheit nicht die Welt retten, sondern sich selbst. Aber: Die Welt schafft es auch ohne uns! Der letzte Schluss wäre daher, wer die Welt schnell retten will, muss die Menschheit ausrotten! Oder wir lassen alles einfach so, wie es ist und versuchen zunächst einmal uns selbst (also als Individuum) zu retten. Das bedeutet: Askese, Askese, Askese … Höhle … Meditation … kontemplative Erkenntnis erlangen (würde mit dem oberen ersten Punkt korrelieren).

Ich denke wir warten es mal ab, wo der Stern uns hinführt.