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Literatur

„Aber was man Erfahrung nennt, ist nur die in unseren Augen zuteil werdende Offenbarung eines unserer Charakterzüge, der ganz natürlich wiedererscheint, und zwar umso nachdrücklicher, als wir ihn schon einmal vor uns selbst ans Licht gezogen haben, so daß die spontane Regung, die uns das erste Mal geleitet hatte, durch alle Suggestionen der Erinnerung auch noch etwas wie eine Bestärkung erfährt. Das menschliche Plagiat, dem man am schwersten entgeht, ist für die Individuen (und sogar für die Völker, die in ihren Fehlern verharren und sie noch zunehmen lassen) immer das Plagiat ihrer selbst.“

Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit – Teil 6