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Zum Tod von Dieter Schwerdtle

In Gedenken an Dieter Schwerdtle

Erst habe ich in der Uni von ihm gelernt, dann mit ihm gearbeitet und dabei von ihm gelernt. Später vertrat ich ihn als Fotograf und durch die von ihm übertragene Verantwortung lernte ich wiederum. Auch wenn es schon länger her ist, erinnere ich mich gerne an diese Zeit. Es war oft nicht einfach mit ihm, dennoch möchte ich diese Zeiten nicht missen. Gute Reise ohne F3. Herzliches Beileid seinen Angehörigen.

8 Antworten auf „Zum Tod von Dieter Schwerdtle“

Tragisches Schicksal, er hat mich geprägt, nicht nur in der Uni, sondern vor allem durch unsere post-Thailändischen Treffen „Billiges Essen – Schlechte Filme“. Die Gespräche hatten oft Tiefe und viel Humor, er war ein belesener Kopf und trotz seiner gelegentlich belehrenden Art immer auch freundlich. Es tut mir leid, dass er die Krankheit nicht überwunden hat, sie hat viel zerstört. Neulich war ich kurz davor meine Nikon F3 zu verkaufen, da fielen mir die Seminare und die Bildbesprechungen und Ausstellungen vor und nach der Thailand-Exkursion ein: ich habe sie behalten, zu viel Gutes verbinde ich mit diesem schwarzen analogen Gehäuse. Gerade nach so einer Nachricht ist sie eine Art Verbindung zu Dieter. Ich wünsche seiner Familie viel Kraft.

FÜR PAI, SAI-JAN & MAREK

Stufen von Hermann Hesse

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

„Haltet mir einen Platz unter euch frei und vergesst mich nicht. Feiert ein Fest mit mir und seid fröhlich und trinkt auf mich“. Das wird sicher ein Wunsch von Dieter Schwerdtle sein, den ich am 13. Oktober 37 Jahre kennen werde.
Ein nicht immer leichter Lebensweg ist beendet und ich wünsche ihm, dass es ihm dort, wo er sich jetzt befinden mag, besser gehen möge.
Ich werde ihn immer vermissen und in meinem Herzen wird er lebendig bleiben.

Mein erster Kamera habe ich mit ihm gekauft. Der erste Tri-x habe ich von ihm bekommen. Der erste Photokurs hat er mir gegeben. Meine erste Photosausstellung habe ich mit ihm gemacht. Viele gute Freunde habe ich durch ihn kennengelernt. Schoene Erfahrungen haben wir viel zusammen gehabt. Lieber Dieter,Ohne Dich haette ich nie die Liebe zu der Photographie ! Vielen Dank Vielen vielen Dank, Dieter.
Ich werde dich sehr vermissen.

Es war für mich nur eine relativ kurze Zeit mit Dieter, aber trotzdem werde ich sie nie vergessen: das Seminar, in dem er mich zum Beobachten anregte und zum Fotografieren ermutigte, die Thailandreise, die Ausstellung in Bonn und Wiesbaden. Danke Dieter für all diese Erlebnisse! Nachdem der persönliche Kontakt sich längst gelöst hatte, waren es seine Fotos, die mir in Kassel im Zusammenhang mit Kunst immer wieder begegnet sind. Ein Menschenleben ist kurz – doch Erinnerungen bleiben und gute Bilder überdauern oft sogar Jahrhunderte.
Ich wünsche Dieters Familie viel Kraft und Mut für die Zukunft.

Ich kenne ihn seit 1972. …Revolution wollten wir, KSB und so … Im Sommer 1975 waren wir in Köln auf der ersten China-Ausstellung und anschliessend 2 Wochen in der Normandie mit dem Käfer mit den lila Kotflügeln und Zelt. Dann 1977 gemeinsam Referendariat … mit seinem leicht gebrauchten blauen Strickpullover passte er nicht in die Landschaft konservativer osthessischer Gymnasialbeamten … nach drei Wochen war er weg … Unsere Wege trennten sich … bei ihm ging’s Richtung documenta und Photographie … Ab und zu trafen wir uns zufällig. Durch die HNA-Bilder war Dieter für mich zeitweise täglich präsent. Seine Photos beeindruckten mich. In ihnen – obwohl sie sich eigentlich in der Regel durch Klarheit auszeichnen – erkannte ich etwas Unerklärliches, wohl das, was sie zur Kunst machen. Er erzählte mir mal von einem äusserst schrecklichen Erlebnis, damals begriff ich nicht, wie sehr ein Mensch dadurch für’s Leben geprägt werden kann. Heute sehe ich, dass er, der „als Maler versagt“ hat (ging mir auch so, ich wollte damals malen können wie Rudolf Hausner), einen ziemlich geraden, konsequenten und erfolgreichen Weg gegangen ist. Trotzalledem!?!?!?!

Trauerfeier am Freitag, d. 30.10.2009 um 14.00 Uhr, Einlass 13.30 Uhr, in der Trauerhalle Karolinenstraße, Hauptfriedhof in Kassel.

Kommt!

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