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Alte Götter

Die Erdoberfläche scheint heute von einem Netz mit unterschiedlich dichten Maschen überzogen zu sein, das ausschließlich von Menschen geschaffen wurde. In diesem Netz strömt das Blut des gesellschaftlichen Lebens. Transport von Personen, Waren und Lebensmittel; vielfältige Transaktionen, Aufträge zu verkaufen und zu kaufen, Informationen, die sich überlagern, rein intellektuelle oder affektive Form von Austausch… dieser unaufhörlich Strom betäubt die Menschheit, die von den kadaverhaften Zuckungen ihrer eigenen Aktivität ganz besessen sind.

Aber dort, wo die Maschen des Netzes etwas lockerer sind, kann der wissensdurstige Forscher fremde Mächte erahnen. Überall, wo das menschliche Treiben unterbrochen wird, überall, wo es einen weißen Fleck auf der Landkarte gibt, halten sich die alten Götter verborgen, bereit, ihren Platz wieder einzunehmen.

Michel Houellebecq, Gegen die Welt, gegen das Leben …