„Stellen Sie sich vor, Sie erleben zum ersten Mal Paris, sind dabei von einer unglücklichen Liebesaffäre gequält, haben außerdem gerade eine Schachtel Gauloises weggeraucht und drei Espressi getrunken – so ist es, ein Baby zu sein. Wir können das aus Hirnuntersuchungen schließen. Mir kommt dieser Zustand ziemlich anstrengend vor.“
Kategorie: Hätten sie es gewusst?
Thomas Bernhard über Kinder
Godwin’s law
Auf Englisch lautet die Regel:
“As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.”
„Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem Wert Eins an.“
– Mike Godwin[1]
Wie fast alle „Usenet-Gesetze“ ist auch Godwin’s law keine naturwissenschaftliche Regel oder Gesetz, sondern eine Vorhersage auf Grundlage der Erfahrung. Godwin’s law wird häufig nicht nur bei „Nazi“-Vergleichen, sondern auch anderen moralisch belegten Formeln herangezogen.
Als informelle Maßeinheit ist in Frankreich mindestens seit 2005[2] der Point Godwin (Godwinpunkt) nachzuweisen, ein Wortspiel, da „Point“ sowohl „Punkt“ als auch „Argument“ bezeichnen kann. Point Godwin werden typischerweise mit einer Perforation[3] zum Ausschneiden vom Bildschirm[4] angeboten oder überreicht.
Planet der Affen
Ohne Worte
Mit Fünf
Volksverblödung
„Viele deutsche Schüler können einer Studie zufolge nicht zwischen Demokratie und Diktatur unterscheiden. Etwa 40 Prozent sehen kaum Unterschiede zwischen Nationalsozialismus, der DDR sowie der Bundesrepublik vor und nach der Wiedervereinigung, ergab eine Untersuchung des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin. Die befragten Schüler glauben, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte seien in allen vier Systemen etwa gleich ausgeprägt.“
„Wie sich später bei einem verdeckt geführten Bewerbungsgespräch für einen Führungsjob bei GLS herausstellt, ist dem Management von GLS all das völlig klar. In diesem Bewerbungsgespräch wird nicht nur der Sinn der GLS-Strafen erklärt, dass man nämlich mit »Bußgeldern« (so die Sprachregelung auf der höheren Ebene) »den richtigen Draht« zu den Fahrern beziehungsweise den Subs finde, weil man »nicht direkt weisungsbefugt« sei. Es wird auch erklärt, dass GLS »von der Struktur her die Risiken auslagert«; GLS hafte weder für verloren gegangene oder beschädigte Pakete noch für Schäden an den Autos oder für Gesetzesüberschreitungen jeglicher Art, also Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, die Arbeitszeitgesetze oder die Pflichten zur Sozialabgabe. Man weiß im Management auch, dass die Fahrer »ohne Pause oder vielleicht mit einer kleinen Pause« unterwegs sind, nicht vor 17 Uhr zurückkommen und »um die fünf Tonnen bewegen«. »Ein harter Job, muss ich sagen«, sagt der Personalmanager, weniger mitfühlend als feststellend. Das Einzige, was er in diesem Einstellungsgespräch bedauert, ist die geringe Arbeitslosenquote in der Region. Die liege »leider« in diesem Teil Süddeutschlands nur bei drei Prozent. »Die Krux an der ganzen Geschichte: Der hat morgen wieder einen Job.« Und dann bringt der Personalmanager noch seine elitäre Verachtung zum Ausdruck: »Diese Leute sind halt dafür geboren! – Wir kriegen hier sowieso nur Pack.«
via vice.com
„Die Drogenszene. Ein Vorpostengefecht mit enormen Verlusten; hier fehlt ein Clausewitz.“ Ernst Jünger
„Le bonheur se raconte mal.“
H-P. Roché
Es ist beruhigend zu wissen, dass es sogar im Lateinischen einen Ausdruck dafür gibt, dass früher alles besser war.
Bewerbt euch schon jetzt auf ein Praktikum bei der dOCUMENTA 14. Gesucht werden ab 1.6.2017 Praktikanten/Praktikantinnen im Bereich der Gebäudereinigung. Es handelt sich dabei um ein unbezahltes Praktikum. Wir bieten eine enge Zusammenarbeit mit einem internationalen Facility Manager, die Teilnahme an einer internationalen Kunstausstellung sowie verschiedene Erfahrungen im Bereich der Installation. Voraussetzung ist mindestens ein Fachhoch-/Hochschulabschluss im Bereich der Kunstwissenschaft, Kulturmanagement oder angewandte Kulturwissenschaften. Weiterhin erforderlich sind mehrjährige, nachgewiesene Erfahrungen im internationalen Ausstellungsmanagement, selbstständige Abwicklung von umfangreichen Ausstellungskatalogen, Führungserfahrung, überdurchschnittliche Organisationsfähigkeit, Belastbarkeit, Verhandlungsgeschick. Fremdsprachen und EDV-Kenntnisse setzen wir voraus.
Arbeitsbeginn: 9.6.2017
Beschäftigungszeit: bis 30. September 2012
Arbeitsplatz: Kassel, 5 Tage pro Woche
Bezahlung: unbezahltes Praktikum
Die Bewerbung sollte enthalten:
1. Lebenslauf mit Foto
2. Referenzen
3. Motivationsschreiben
Vollständige Bewerbung bitte im Kommentarbereich einreichen.
Frühjahrsdeko
Der Neonazi-Klamotten vertreibende Thor Steinar Laden in der Friedrichshainer Petersburger Straße am Morgen des 26. März 2012 in neuem Anstrich; via
What is your least favorite ethnicity?
If you could be any animal, what is that animal’s middle name?
If you could have lunch with Albert Einstein or Adolf Hitler, what would you order?
„In der heutigen Welt wird fünfmal mehr in Medikamente für die männliche Potenz und Silkon für Frauen investiert als für die Heilung von Alzheimerpatienten. Darausfolgernd haben wir in ein paar Jahren alte Frauen mit großen Titten und alte Männer mit hartem Penis, aber keiner von denen kann sich daran erinnern, wozu das gut ist.“
Drauzio Varella, brasilianischer Onkologo und Nobelpreisträger für Medizin
who said it?
„Kissed the plump mellow yellow smellow melons of her rump.“
-James Joyce, Ulysses
„You will learn Christian, no Hebrew, on the the balcony I see you, the Devil’s coffin with corpse of course.“
-Kool Keith, „Apartment 223“
Das, liebe Kinder, war der Checkpoint Charlie.
Man kann es lustig finden, man kann sich darüber aufregen – nur ignorieren kann man es nicht: dass viele Jugendliche nicht mehr in der Lage sind, einen Satz ohne „Alder“ oder „Digger“ zu beenden. Wer darüber klagt, mag das tun, er muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Lamentieren nichts nutzt. So ist das eben. Wird auch wieder weggehen – oder wir reden alle irgendwann so.
Linderung könnte ein Gedankenexperiment schaffen: Vielleicht ist das, was da gesprochen wird, gar keine niedere Sprache – sondern eine höher entwickelte. Eine, die aus Gründen der besseren Verständlichkeit in allzu lauten Umgebungen (Bus, Tankstelle, Schulhof) ihre Interpunktion mitspricht. „Digger“ wäre ein Komma, „Alder“ ein Punkt („Diggeralder“ folglich ein Semikolon), und „deine Mudder“ stünde für das Ausrufezeichen.
Irgendwann werden vielleicht Bücher in dieser Sprache erscheinen, Neuauflagen von Klassikern, inklusive „Es irrt der Mensch Digger solang er strebt Alder“ (Goethe), „Gott würfelt nicht deine Mudder“ (Einstein). „Sein oder nicht sein Digger das ist hier die Frage Alder“ (Shakespeare) und natürlich „Geben Sie Gedankenfreiheit Digger Sire deine Mudder“ (Schiller).
Soll heißen: Es ist oft besser, sich blöde Gedanken zu machen, als über etwas zu klagen, das man nicht ändern kann. Sprache kommt und Sprache geht. Also: ruhig bleiben. Oder, wie Ravel sagte: „Die größte Kraft auf der Welt ist das Pianissimo Digger“
via frausarah.com