Kategorie: china
o.t.
Zum Tag der Erde
habe ich mir heute ein Glas (!) biologisch hergestellte Kartoffelwurst gekauft. Beim Anbieter, bei dem es sich um ein soziales Unternehmen handelt, läuft die 10 % Kartoffeln enthaltende Leberwurst unter dem wohlklingend Überbegriff Bio-Glaswurst.
Aus gegebenem Anlaß habe ich mich außerdem im 500-Gramm-Holzsägen versucht, was bei den olympischen Spielen unbedingt als tibetisch-chinesiche Disziplin Gewalt & Propaganda ablösen sollte. In meinem Fall sägten wir zunächst jedoch nicht für den Frieden, sondern versuchten ein exakt 500 Gramm schweres Stück vom Stamm zu sägen, um anschließend im Waldladen Habichtswald einen Wildbraten geschenkt zu bekommen. Trotz allerbester Voraussetzungen meines Teams – Tischlerin/Försterstocher/Bayerin – hat es nicht sollen sein.
Woran ich am Tag der Erde außerdem scheiterte, ist Niklas Roys Setup nachzubauen…
treffe ich doch letztens jemanden der ab 1959 für ein paar wochen in tibet war. da war es nämlich unruhig in den bergen. die native bevölkerung hat einen 17-punkte-plan unterschrieben damit es ihnen besser geht. keine unterdrückung durch die lamas mehr, befreiung vom feudalen system. der eingangs erwähnte herr, mittlerweile 83, war im auftrag der chinesischen regierung in tibet um für ruhe zu sorgen und den frieden aufrecht zu erhalten. leider hat der dalai lama die bevölkerung angestachelt zu rebellieren. da platzte dem mao in peking die hutschnur und liess aufräumen. dabei starben nicht nur tibeter, sondern auch han-chinesen. der junge soldat aus peking ist froh das er lebend nach hause gekommen ist. gesehen hat er den dalai lama persönlich. der war für ein freies tibet, entgegen dem papier das unterzeichnet wurde. er wollte das es wieder so wird wie es war. ein feudales system. ich habe darauf hingewiesen das der dalai lama den friedensnobelpreis bekommen hat. der kamerad wirkte erstaunt, hörte das zum ersten mal und sagte darauf: „seid vorsichtig! der hat zwei gesichter!“ er wirkte dabei sehr glaubwürdig.
tibet-tagebuch
ich finde, man sollte die UCK(=kosovarische befreiungsarmee) in tibet einsetzen um dem dalai lama zu helfen und die apple-user – als anhänger von diesen gelborangenen buddha-wixern hier im westen – gleich dazu. können sie da oben in der dünnen luft mit ihren ipods + iphones als friedensbotschafter rumstolpern statt in den nordhessischen landkommunen…om ommm omm
mein neuer gehweg
Weil die Chinesen nicht die Tradition haben, für die Schwachen zu kämpfen. Die Schwachen, die Verwundeten, haben in dieser Gesellschaft keinen Stand. Das ist eine Gesellschaft für die Erfolgreichen und Mächtigen. Es gibt wenig Empathie. Im Westen ist das anders. Da nimmt man automatisch für die Schwachen Stellung. Die meisten Chinesen halten Tibet einfach für ein Reiseziel mehr, einen Ort für Besichtigungstouren; diese unschuldig-dummen bourgeoisen Boheme-Menschen aus Schanghai oder Peking machen dort gern ein paar Tage Urlaub. Aber sie verstehen die Menschen nicht. Sie haben mit ihnen keine wirkliche Kommunikation.
Ai Weiwei zu den Aufständen in Tibet.
ok, ok, da ich vor ort bin, berichte ich mal was hier so geht in bezug auf die orangenen krawallmacher.
es ist in den medien, den offiziellen. allerdings version blut 2.0. das interesse der leutchen in beijing ist eher maessig. das thema tibet wird sowieso anders wahrgenommen. beispiel: anfang des monats hat bjoerk ein konzert gegeben in shanghai. beim letzten lied sang sie so was wie „tibet, tibet“ und wollte auf die unterdrueckung aufmerksam machen. sie erntete unverstaendniss. chinesen fuehlen sich angepisst sobald druck von aussen kommt der ihnen sagt wo es lang gehen sollte. belehrungen werden eher ablehnend aufgenommen. die leutchen hier haben andere sorgen. wegen der olympiade wird alles teurer. solange die eigene reisschale voll ist, ist alles in ordnung.
das internet war eine zeitlang langsamer als ueblich, youtube war gesperrt. seit gestern ist wieder alles beim alten.
berg
ich war ein park
beijing nights
2kolegas. die kneipe mit live musik. jeden dienstag experimentelle musik. mein hang-out. gestern mal wieder ein sehr guter abend. erst spielte eine japanische comic-noise band. infernal laut, extrem schnell. schlagzeug, bass, ein typ mit pda an handgelenk. damit kontrollierte er sein laptop. dazu ein goer in schuluniform, tanzend, voellig neben dem takt. der typ mit dem pda und das goer kaempften dann mit high-energy laserpointern a la manga (star wars). crazy. nach der japan band kam ein japan dj. circuit bending plus gemuese. techno mit haushaltsgeraeten kombiniert mit dj tools. lustig. der musikalische abschluss des abends war eher visuell (abbildung). ein taiwanerin schuettete fluessigkeiten auf eine glasplatte. das bild wurde auf eine leinwand projeziert. neben der leinwand sass ein gu zheng (eine art zitter) spieler der zu den bildern improvisiert hat. dreamy.
alles eine frage von guter erziehung.
dann klappt es auch mit der zukunft .
in frankfurt im flieger der lufthansa nach beijing folgende szene (noch in frankfurt):
frau (chinesin, aufgeregt): was ein scheissflieger! nur auslaendische zeitungen zum lesen!
eine stunde spaeter, waehrend des fluges, ein ruetteln an meinem sitz.
von hinten.
heftig, rythmisch.
ich drehe mich um damit ich erfragen kann warum die dame so ruettelt (noch ruhig).
sie gestikuliert das ich doch wohl bitte meinen sitz in die aufrechte position zurueckstellen solle, sie habe keinen platz (economy class).
ich: das ist ein flugzeug mit 400 menschen d.h. sie sei hier nicht alleine und alle haben den selben platzanspruch (nicht mehr so ruhig).
you stupid bitch! (laut)
der rest des fluges war sehr entspannend.
volkshygiene (update)
flckr und yahoo.
geiles gespann.
ich kann in china keine flckr bildchen mehr sehen, nicht mal die eigenen.
schadet meiner gesundheit oder so ähnlich.
ganz gross finde ich das jetzt sogar deutschland nicht den vollen zugriff auf flckr mehr hat.
da wird nun auch fröhlich zensiert.
was kommt als nächstes?
zugang zum internet (informationen) nur gegen vorlage einer id und viel kohle.
eliteninternet (wer viel geld hat kann in china das internet ohne einschränkung geniessen [demnächst im „freieren“ westen?])
wieviel muss man sich noch gefallen lassen bis was passiert?
ich sehe kaum noch einen unterschied zwischen west und ost.
irgendjemand mit „macht“ (geld) erzählt mir was ich hören darf, was ich sehen darf, was ich lesen darf usw., wann und wo, worauf (mac, pc, ipod usw.)
eine bevormundung wie im mittelalter.
schimmliges brot für´s fussvolk, das daraufhin lauthals „danke“ brüllt!
ich habe hier mal wieder richtig spass !!!
das ist ein verdienter erfolg!
hurra!