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lebensauszug  XXIII

druckabfall in der kopfkabine. die gedanken denken anders. die erde dreht sich und der mond kommt nur schwer hinterher.

hier haben alle männlichen touristen rote säuferbirnen (alkohol+sonne). es sind die wunderbaren durchschnittsprolls aus dem ostblock. weit und breit sind keine new ager (heute eher old ager!) zu sehen. die sind gerade alle in italien (oder südfrankreich) und importieren schlechten wein in ihr einfamilienhaus. da können sie sich dann alle gepflegt um die ecke saufen. mit niveau! dazu dann noch ein wenig wurst von sonstwo und feta von einem kleinen bauern in griechenland (empfehlung aus dem lehrerzimmer). gleichzeitig darauf hoffen, dass merkel – schäuble hat nämlich recht – ab 2017 mit den grünen regiert. die partei wählen sie seit der startbahn west, die natürlich wie alles andere gegen das sie demonstriert haben, gekommen ist. (sind sie zu stark, bist du zu schwach!) das erinnert mich immer an die alten cdu-wähler mit ihrem kohlfetisch (nur aus linker richtung). da der uns gerade in der zweiten (dritten?) generation regiert, scheint sich da bald eine symbiose abzuzeichnen. ob das als positiv interpretiert werden darf?

egal, während die old-ager ihre slowfood magazine auf dem scheisshaus lesen, pulsiert hier das leben. hier wird noch wild drauflos gesoffen, gefressen und gefickt. alles im grünen bereich! 

der nachwuchs weint und fragt sich, wer das licht abends ausmacht. gott?

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lebensauszug XXII

osten. süden. man kennt sich! wie beständig doch die welt ist und wie unbeständig man selbst. bora bereinigt eine menge. auch ende august noch was los. das ist mir unbekannt, da ich zu dieser zeit üblicherweise noch in anderen östlichen gebieten untewegs. hin und her und hin und her. keine ahnung, warum mich diese gegend so anzieht. vielleicht das antieuropäische? von sodbrennen für 2,50 mal abgesehen, fällt mir nix ein, was einen ansonsten hier hin treiben könnte. und das habe ich mir schon vor 10 jahren abgewöhnt. papperlapapp!

der nachwuchs fällt vom känguru und will es trotzdem noch mal wissen. ausserdem wird alles gefressen was zu finden ist. 

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Literatur

Hochschule

Was mir jedoch wirklich zuwider war und mich schliesslich veranlasste, am Ende des Semesters mitten in der Nacht aus der Stadt zu fliehen, ohne mich verabschiedet, ja, ohne meine Zensuren abgegeben zu haben, war die Tatsache, das es dort mit Ausnahme Selmas nur eingefleischte Gegner – und Gegnerinnen – des Unerklärlichen gab, alle erfahren in der Kunst des Erklärens, Erläuterns und Zerlegens, und dadurch Förderer der Beständigkeit. Für mich führte das zu schlimmer Hoffnungslosigkeit, und am Ende konnte ich ihre grinsenden, hoffnungsfrohen Lehrergesichter nicht mehr ausstehen. Lehrer, glauben Sie mir, sind geborene Schwindler der gemeinsten Sorte, denn das, was sie vom Leben wollen, ist unmöglich – zeitlose, existenzielle ewige Jugend. Es verpflichtet sie zu schrecklichen Irreführungen und Abweichungen von der Wahrheit. Und die Literatur, da sie nun mal von Dauer ist, dient ihnen als Vehikel.

Richard Ford „Der Sportreporter“.

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Literatur

Synchronisation

„Ich glaube, ich bin ein Verb statt eines Personalpronomens“
Richard Ford aus „Der Sportreporter“

Sehr schön! Es ist vielleicht die Erkenntnis, das man nicht ist, sondern nur tut.
Diese Vorstellung von einer Möglichkeit erleichtert.

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nachbarn

unsere kriegsgefangenen wohnen jetzt schon als nachbarn meiner untermieterbienen als untermieter bei den behinderten. abends spielen sie meistens fußball