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lebensauszug XXI

es wird immer schöner an der südostfront. fast alle müssen jetzt nach hause. die schulpflicht ruft. bora tut den nötigen rest. die einheimischen feiern die wiedervereinnahmung ihres landes. das menschliche antlitz wird so prinzipiell von tag zu tag ansehnlicher. 

zum letzten mal den schwaben getroffen. heute abgereist, obwohl er gerade den günstigsten parkplatz in der gegend gefunden hat. kein mensch bezahlt hier fürs parken, außer er. das aber günstig! 

immer wieder die frage warum fährt man überhaupt irgendwo hin? die fliegen, das licht! irgendwas zieht an, aber keiner weiß wirklich warum. es ist wahrscheinlich nicht gut, außerhalb der eigenen notwendigen existenzkreise fragen zu stellen. das führt immer zu enttäuschung. keine antworten. geil!

die schönsten momente ist der massenmord an fliegenden blutkonserven. abends mit der gattin auf jagd gehen und sie mit „vom nachteil, geboren zu sein“ und „die verfehlte schöpfung“ an die wand klatschen. da bekommt töten eine andere bedeutung. sehr befriedigend.

der nachwuchs denkt sich nichts. wieder nicht. die see stürmt so vor sich hin. 

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die „flüchtlinge“

sind eigentlich unsere kriegsgefangenen, wozu gehört, von uns anzuerkennen das wir uns im krieg mit wem oder was auch immer und warum befinden. solange wir das nicht tun dürfen oder können oder wollen, lassen sich weder diese menschen noch wir selbst uns durch uns definieren –
eigentlich eine klassische lagersituation, nur die lagerleitung und die lagerleiterin wissen, wer wir sind, nämlich lagerinsassen und wer die sind.
usw.

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schneller entwurf

die nilgänse beherrschen die buga, den süden. heut morgen 2 seniorenfahradgruppen begenet und vorsichtig ausgewichen. normalerweise grüßen sich radfahrer, jedenfalls auf den radfernwegen. ich vermeide das hier, indem ich mich als privatornithologe tarne, mit sorgenvoller miene die wirklich ziemlich großen und immer größer werdenden nilgganspopulationen zähle… die buga wird immer mehr psychogelände, u.a. für läufer und hundebesitzer. aber das wasser ist noch gut zum schwimmen

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lüneburger heide

morgens dezentes gewehrgeknatter zum frühstück. überall haben die hamburger ihre wochenendhäuser. die heide blüht, radfahrwege okay.

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lebensauszug XX

das knattern der fischerboote ist nicht zu toppen. das ist der grund für alle strapazen. sobald die Handtücher ihre nichtsnutzigen besitzer mit den angebräunten wampen abgeworfen haben, wird es idyllisch. dann kommen die einheimischen aus ihren löchern und normales leben kehrt ein. 

der schwabe stalkt mich. jede flucht ist unmöglich. ich kenne nun jeden preis für alles. er ist mein tägliches newsupdate. ich denke, eigentlich hat er es auf meine frau abgesehen. ein wandelndes angebotsblättchen- und newstickerdasein ist das bodybuilding der mittfünziger. seine eigene frau versteckt sich im wasser. 

schön sind auch die vor- und zurückbewegungen am strand. jede etwas größere wolke veranlasst die menschen den strand zu verlassen. mit sack und pack kriechen sie in ihre apartments. nach 15 minuten kommen sie in der knallenden sonne mit autoladungen von gepäck wieder. dann kommt eine wolke usw…. damit kann man den ganzen tag verbringen. mir geben wolken hoffnung. 

der nachwuchs rettet mich oft! kinder machen das leben sehr angenehm. sie haben einen rhythmus, der einen zwingt, zu den besten tageszeiten zu leben. die see wird vom sturm gepeitscht. 

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lebensauszug XIX

die fische, die von den dicken bäuchen noch nicht gegessen wurden, werden von diesen beobachtet. mit schnorchel und taucherbrille geht es haubentauchermäßig zur sache. weil zu wenig dabei absaufen, geben die überlebenden zurück an den stränden tips zum geld sparen. „man spricht deutsch“ ist nach wie vor blaupause für den urlaub. egal welche nationalität. heute gab mir zum beispiel ein schwabe tips zum geld sparen. unaufgefordert! es ging um „2,50 gespart für 3gb internet“. zusammenhangslos ging es dann zur deutschen flüchtlingsproblematik. fahrräder, handys und überhaupt geld wird den flüchtlingen nicht gegönnt. ich kaufe mir morgen eine 100 prozent getönte sonnebrille, um das gefühl zu haben, nicht mehr da zu sein. (tip von meinem nachwuchs) ich brocke mir den scheiss ja immer selbst ein. warum muss ich die ganzen strapazen auf mich nehmen, um mir den urlaubsholocaust reinzuziehen? die welt wäre so schön, wenn die menschen nicht wären! ja, ich meine auch mich! endlich die erste zivilisation schaffen und den zoo hinter uns lassen. das wäre was. vielleicht sind die menschen im urlaub am widerlichsten. sie wissen dann nichts mit sich anzufangen. sie haben keine aufgabe. 

der nachwuchs fragt und fragt und fragt. die see schlägt an die steine. 

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lebensauszug XVIII

habe mir bzw. uns ein südostfronturlaub verschrieben. antizyklisch geht das! bin an 1600km stau vorbeigefahren. ferienende in ganz deutschland fordert eiserne nerven. die einzigen deutschen, die noch locker am steinstrand rumbummeln, sind die bayrischen weißwürstchen, während deren innenminister herrmann robert blanco als „wunderbaren neger“ bezeichnet. soweit ich gelesen habe, benutzt herrmann das wort „wunderbar“ sonst nie. deshalb freut sich auch blanco so explizit über das wort

ansonsten der anblick wie schon so oft. affen aller nationalitäten räkeln sich mit faktor 50 solange in der sonne, bis die bommel brennt. die handtücher und matten werden abends schon nicht mehr mitgenommen. ein meer von handtüchern warten darauf, ihre eigentümer zu brutzeln. ja, da kann man schon zu einem wunderaren roberto blanco werden. 

der nachwuchs vergackeiert mich laufend! die see ist warm.